3. Prävention und Sensibilisierung
Prävention bedeutet, aktiv dafür zu sorgen, dass Grenzverletzungen, Übergriffe und Gewalt im Sport gar nicht erst entstehen. Ein Verein, der Prävention ernst nimmt, schafft sichere Räume, fördert respektvolles Miteinander – und signalisiert: „Wir schauen hin. Wir handeln.“
Prävention ist nicht nur Schutz, sondern Teil einer gelebten Vereins- und Verantwortungskultur.
Es gibt keine Patentlösung – aber viele wirksame Ansätze. Zentral ist, dass alle Beteiligten informiert, sensibilisiert und einbezogen werden:
1. Verhaltensregeln und Ehrenkodex
Gemeinsam erarbeitete, schriftlich fixierte Regeln geben Orientierung. Sie helfen, Grenzen zu erkennen – und zu wahren. Dazu gehören unter anderem:
Umgang mit Nähe und Distanz
Verhalten bei Fahrten, Trainings, Kommunikation
Konsequenzen bei Verstößen
Ein Ehrenkodex stellt sicher, dass sich neue Vereinsmitglieder oder Trainer*innen zum Einhalten der Vereinsregeln verpflichten.
2. Sensibilisierung im Vereinsalltag
Prävention ist kein einmaliges Projekt, sondern ein ständiger Prozess, der sich stätig wandelt und aktualisiert werden muss. Transparenz und Sichtbarkeit sind auch hier zentral und können folgenermaßen umgesetz werden:
thematische Aushänge und Hinweise im Vereinsheim (wie bspw. der TSB Flensburg „Mach mit, Handy aus!“ o. a.)
offene Gespräche über Rechte, Rollen und Vertrauen
regelmäßige Informationsangebote für Eltern, Kinder und Jugendliche
3. Aufbau von Präventionsnetzwerken
Niemand muss alles allein stemmen: Kooperationen und Austausche mit Beratungsstellen, Jugendämtern, Schulen oder Fachberatungen erhöhen Qualität und Verlässlichkeit sowie die eigene Sicherheit im Umgang mit dem komplexen Thema. Ein Überblick über Fachberatungsstellen im Zusammenhang mit interpersoneller Gewalt im Sport ist hier zu finden: LINK!
4. Qualifizierungsangebote für Fach- und Ehrenamtliche
Wissen schützt! Schulungen und Fortbildungen stärken die Handlungssicherheit von Trainer*innen, Betreuer*innen als auch Vorständen. Für das Thema sexualisierte Gewalt kann es schwer sein, die richtigen Worte zu finden. Wenn jedoch alle informiert sind und mitreden können, stärkt das die Handlungssicherheit und auch die Haltung des Vereins. Angebote der sjsh und anderer Träger sind speziell auf Sportvereine zugeschnitten.Hier geht es zu den Angeboten der sjsh.(Muss noch aktualisiert werden!)
5. Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Wer mitgestalten darf, fühlt sich ernst genommen und traut sich, etwas zu sagen. Jugendliche können z. B. selbst an Verhaltensregeln mitarbeiten, Feedback geben oder als Junior-Schutzbeauftragte eingebunden werden.
Prävention funktioniert nur, wenn sie von oben mitgetragen wird. Der Vorstand gibt den Ton vor – und lebt die Haltung vor. Wer seine Verantwortung ernst nimmt, sorgt für Rahmenbedingungen, Schulung und Raum für Fragen. Der DOSB empfiehlt den Vereinen und Verbänden ihm Rahmen des DOSB-Stufenmodells Maßnahmen zum Schutz vor (sexualisierter) Belästigung und Gewalt umzusetzen, um einheitliche Standards zu etablieren.
Sportjugend Schleswig-Holstein
Fon: 04 31 / 64 86 - 1 99
Mail: info[at]sportjugend-sh.de
Landessportverband Schleswig-Holstein
Fon: 04 31 / 64 86 - 0
Mail: info[at]lsv-sh.de




